Saturday 12 May 2012

Offroadfinnmark 2012

Seit 2008 gibt es in Nordnorwegen ein knapp 700km MTB 1-Etappenrennen. 2 Jahre später gab es die Premiere für die 300km Variante. Beides muss als Team von mindestens 2, maximal 3 Sportlern absolviert werden. Dieses Jahr findet erstmalig das 5-Tages Etappenrennen für Einzelstarter statt. Der Kurs ist so gelegt, dass man kaum vom Rad absteigen muss, also alles fahrbar ist. Dem ist bei der 300 und 700km Strecke nicht so. Gemeinsam sind aber allen 3 Strecken, dass man Asfalt und Forstwege vergeblich sucht. Technisches Biken auf Moos und Wurzelwegen, über Geröllfelder und durch Bäche und Sümpfe in atemberaubende Natur kennzeichnen Offroadfinnmark.


Die 300km Variante erfreut sich regen Zuspruch. Die besten brauchen weniger als 1 Tag (nur ca. 23h). Aber auch die die das Rennen als Tour angehen sind in gut 2 Tagen wieder im Ziel. Dieses Jahr sind alle Klassen auch gut besetzt, neben vielen Herren gibt es auch einige Mix- und Damenteams. Die Strecke führt durch das Herzstück der Finnmark: von Alta auf die Vidda und wieder durch den Alta-Canyon zurück. Wer als Biker ein Urlaub mit Familie in Nordnorwegen plant, sollte dieses Rennen miteinbauen. Die Singletrails sind einmalig, selbiges gilt für das Hüttenerlebnis an den Checkpunkten und die Aussicht auf der Vidda. Nach einem Tag Erholung (z. B. Autofahrt ans Nordkapp oder auf die Lofoten) kann es dann auch weitergehen mit dem aktiven Familienurlaub ;-)
Wer die 300km locker gepackt hat, ist berechtigt im nächsten Jahr (oder 2-3 Jahre später) die 700km Variante zu fahren.




Das 700km Rennen ist gute 6 Tage lang, von Vorbesprechungen am Freitag und dem Hillclimb bis Bankett am Mittwoch. Auf die fantastische einem unendlich vorkommende Strecke geht es ab Samstag (ab 12:30). Spätestens 5 Tage später, Mittwoch mittag muss man wieder in Alta sein. Die schnellsten brauchen knapp unter 3 Tage - eine Wahnsinnsleistung!
Für dieses Jahr wird diskutiert, ob es eine Zeitgrenze am Checkpoint Ravnastua geben soll. Teams die nach dieser Zeit dort ankommen, müssen eine kürzere (aber bei weitem nicht technisch einfachere) Route nach Alta fahren. Dies soll garantieren, dass auch langsamere Teams rechtzeitig vor dem Bankett in Alta sind. Weiterhin ermöglicht es dem Veranstalter flexibler auf Wetterkapriolen zureagieren. Bei Unwetter, wie letztes Jahr, kann die Route so gändert werden, das der Charakter der Strecke erhalten bleibt, aber die Teams vor schwerem Gewitter im Gebirge wieder in der Zivilisation sind. Ob sich diese Idee bei den Organisatoren durchsetzt, ist noch nicht klar. Alternativen gibt es wenige, die meisten beinhalten Strassefahren - eine den Charakter zerstörende Idee. Im Gespräch ist noch, das Rennen am Freitag abend starten zu lassen, ähnlich Jotunheimen Rundt, wo die besten mitternachts auf die 400km Strecke (Asfalt) geschickt werden. Damit wär ein halber Tag gewonnen. Wichtiger aber, man hätte die erste große Bergtour tagsüber. Bei nächtlichen Temperaturen von unter 5 Grad Celsius verglichen mit Tagstemperaturen von bis zu 20 Grad Celsius auch auf 1000 Hm ist dies ein gutes Argument. Bleibt abzuwarten, für was sich die Organisatoren entscheiden. Einfacher und damit für Forstwegradler geeignet wird die Strecke aber nicht!

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